Schutz und Pfeilzieher

Schutz und Pfeilzieher

Die Sehne kann dem Schützen auf ganz unterschiedliche Art und Weise sehr fiese Schmerzen zufügen. Schon beim Aufziehen des Bogens leiden die Fingerspitzen ohne passenden Handschutz enorm. Nach wenigen Schüssen hat man genug.

Richtig schmerzhaft kann es werden, wenn die Sehne nach dem Lösen noch die Brustwarze touchiert oder gegen den Unterarm schnalzt. Dabei können sogar großflächige, dunkelblaue Hämatome entstehen.

Gerade bei Anfängern passiert dies häufig, da man in dieser Phase noch vermehrt Fehler bei der Haltung wie beim Lösen macht. Das Gehirn merkt sich diesen Schmerz jedoch leider sehr schnell.  Deswegen sollte man immer die passende Schutzbekleidung tragen.

Andernfalls hat man das Problem, dass Fehler unterbewusst durch andere Fehler kompensiert werden. Insgesamt wirkt sich das sehr negativ auf die Entwicklung der Schusstechnik aus. Fast alle Bogenschützen tragen deshalb einen Schutz für die dominante Hand und auch einen Schutz für die Innenseite des Bogenarms.

Der Brustschutz hingegen ist weniger verbreitet, wird aber nicht nur von Frauen sondern auch von Männern getragen. Darüber hinaus haben viele Bogenschützen auch einen Pfeilzieher griffbereit. Damit schont man die Hände, wenn man Pfeile aus einem Ziel zieht.

Arm- und Brustschutz

Während der Brustschutz meist nur in einer Kunststoff-Variante verfügbar ist, hat man beim Armschutz in der Regel die sehr viel größere Auswahl. Gerade bei traditionellen Bogenschützen und natürlich in der Primitivbogen-Klasse sind natürliche Materialien gefragt.

Leder

Weit verbreitet sind großflächige und zylindrische beziehungsweise leicht konische Armschutz-Varianten aus Leder. Bis auf einen Bereich für die Schnürung ist dann der ganze Unterarm sehr gut geschützt. Man sollte jedoch bedenken, dass Leder anfällig für Regen ist.

Synthetik

Wenn man einen Sportbogen schießt, trägt man in der Regel jedoch auch einen Armschutz aus synthetischem Material. Am häufigsten sieht man Varianten mit einer kleinen Schutzfläche für die Innenseite des Unterarms. Je nach persönlicher Vorliebe kann man sich für einen Armschutz mit Schnürung oder für einen Stretch-Ärmel entscheiden.

Für blaue Flecken auf Höhe gibt es flexible und längere Varianten. Manche Ausführungen ermöglichen eine beinah vollständige Abdeckung der Innenseite des Bogenarms.

Handschutz und Pfeilzieher

Bogenhandschuh

Die Fingerkuppen werden beim Aufziehen eines Bogens sehr stark belastet. Deshalb braucht man ein verstärkendes Material zwischen den Fingern und der Sehne. Einem Bogenschützen stehen zwei gängige Lösungen zur Verfügung.

Vor allem im traditionellen Bereich findet man häufig den Bogenhandschuh aus Leder. Es gibt jedoch auch Exemplare aus synthetischem Material.

Außerdem gibt es noch sehr einfache Ausführungen, bei denen man nur die Fingerkuppen und die ersten Glieder abdeckt.

Tab

Im sportlichen Bereich ist dagegen der so genannte Tab viel gängiger. Das ist ein kleines Lederstück, dass man mit Hilfe einer Schlaufe um den Mittelfinger trägt. Mit der Fläche deckt man die Finger über der Sehne ab und außerdem ragt der Tab in die Handfläche hinein.

Im Bereich der Handfläche findet sich eine verstärkte Fläche beispielsweise aus Metall. Diese dient auch als Grundfläche, um weitere Elemente an einen Tab montieren zu können. Darüber hinaus hat man für den Tragekomfort auf der Innenseite häufig noch weicheren Stoff.

Am Tab bringen die meisten Schützen noch einen Zapfen an, der zum Lieferumfang eines Tabs gehört. Dieser spreizt beim Tragen dann etwas den Mittel- und den Zeigefinger. Das hat den Vorteil, dass man den Pfeil lockerer halten kann und es weniger diesbezügliche Fehler bei der Schussabgabe gibt.

Ein ebenfalls sehr interessantes Element bei Tabs ist eine kleine, montierbare Fläche. Diese kann man im rechten Winkel zur Grundfläche so justieren, dass sich beim Zielen mit dem aufgezogenen Bogen der Ankerpunkt vergrößert. So kann das bei der Reproduktion der Haltung und des Auszugs hilfreich sein.

Achtung: Wenn der Tab beispielsweise bei Regen nass wird, dann wirkt sich dies spürbar auf das Schussverhalten aus. Auf hohe Distanzen kommt es dann häufig zu einer vertikalen Streuung nach oben. Das kostet dann meist gleich mehrere Ringe und ist gerade im Turnier extrem ärgerlich. Deswegen empfiehlt es sich im Leistungsbereich, über einen eingeschossenen Ersatz-Tab zu verfügen.

Pfeilzieher

Der Pfeilzieher gehört im weiteren Sinne zum Handschutz. Wenn man nämlich viele Pfeile aus Zielen ziehen muss, dann tun bei harten Scheiben irgendwann die Hände weh.

Bei Bögen mit höheren Zuggewichten wird es ohnehin problematisch. Manche Pfeile würde man auch gar nicht mehr unbeschadet aus der Zielscheibe bekommen, wenn man nicht den Griff um den Pfeilschaft mit einem solchen Pfeilzieher verbessern kann.

Deswegen kaufen sich die meisten Bogenschützen auf kurz oder lang für ein paar Euro so etwas. Gerade bei längeren Trainingseinheiten ist es einfach sehr viel entspannter, wenn man einen Pfeilzieher dabei hat.

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