Klicker und Stabilisatoren
Klicker und Stabilisatoren sind technische Erweiterungen, wie sie insbesondere für Sportbögen interessant sind. Hinter beiden Elementen stecken nämlich mechanische Kniffe, die das Trefferbild ganz erheblich verbessern können.
Klicker für den Auszug
eim Klicker handelt es sich um einen kleinen Hebel, die Klickerzunge, die zurückschnellt, sobald man den Bogen weit genug ausgezogen hat. Dann macht es „Klick“. Dies dient dem Bogenschützen als Orientierung für die Auszugslänge. So ist es dann besser möglich, den Pfeilen beim jedem Schuss dieselbe Energie mitzugeben.
Man hat nämlich eine vertikale Streuung auf der Zielscheibe, wenn es nicht gelingt, immer wieder denselben Auszug zu finden. Außerdem gibt es noch besonders hochwertige Ausführungen mit einem Magneten. Dieser verhindert, dass Klickerzunge nach dem Klick zurückfedert und das vorbeifliegenden Geschoss berührt.
Die Verwendung eines Klickers macht jedoch nur bei einem olympischen Recurvebogen wirklich Sinn. Diese bieten die Möglichkeit, einen solchen Klicker als Auszugshilfe anzubringen und eröffnen dem Schützen so die Vorteile.
Bei einem Compoundbogen hingegen braucht man den Klicker nicht wirklich. Bei einem solchen Bogen hat man ja den Zuggipfel als Marke zur Orientierung für die richtige Auszugslänge. Auch bei einem Blankbogen verwendet man keinen Klicker, da sie in dieser Bogenklasse nicht zugelassen sind.
Stabilisation und Dämpfung
Eine weitere Möglichkeit, dass Trefferbild beim Bogenschießen zu verbessern, ist die Verwendung von Gewichten zur Stabilisation und Dämpfung. Einerseits verhält sich ein Bogen mit Gewichten träger, so dass man leichter das Ziel mit dem Visier erfassen kann.
Auch will man, dass der Bogen der nach dem Schuss nach vorne fällt und nicht in das Gesicht des Schützen. Solche Gewicht dienen aber noch dazu für den Abbau von Schwingungen im Bogen. Diese entstehen nach dem Lösen der Sehne.
Dann werden nämlich nur etwa 75 bis 80 % Zugenergie auf das Projektil übertragen. Entsprechend kommt es nach dem Lösen zu Vibrationen im Bogen, die dem Pfeil Fehler mitgeben können. Diese können durch eine passende Dämpfung reduziert werden.
Es ist unter Bogenschützen jedoch strittig, ob die Schwingungen im Bogen bei der Schussabgabe einen Pfeil überhaupt noch irritieren können. Dieser ist nach dem Lösen ja sofort und sehr schnell auf dem Weg. Deshalb ist es fraglich, ob Vibrationen der Wurfarme und des Mittelstücks überhaupt noch Energie an das Projektil weitergeben können.
Aber mit einer Dämpfung kann man die akustischen Eigenschaften eines Bogens verbessern. Da der Klang beim Schuss in die Psychologie des Schützen hineinspielt, greifen viele dennoch auf eine solche Dämpfung zurück. Über diesen psychologischen Umweg gibt es dann (wahrscheinlich) doch noch einen positiven Effekt für das Trefferbild.
Einfluss der Länge
Stabilisatoren sind in ganz unterschiedlichen Längen verfügbar. Lediglich für die Klasse der Blankbögen müssen Grenzen beachtet werden. Ein Blankbogen muss nach inklusive der angebrachten Gewichte durch einen Ring von 12,2 cm Durchmesser passen.
Aufgrund der Hebelwirkung der zusätzlichen Gewichte am Bogen hat die Länge der Stabilisatoren jedoch einen erheblichen Einfluss. Bei doppelter Länge braucht man nämlich nur die Hälfte des Gewichtes für denselben Effekt.
Das bedeutet also, wenn man einen leichten Bogen mit Zusatzgewichten haben möchte, dann wählt man lange Stabilisatoren. Wenn man jedoch kräftig ist, kann man auch kurze Ausführungen wählen. Ein üblicher Grenzwert sind 33 Zoll.
Steiffigkeit
Damit zusätzliches Gewicht am Bogen seinen Zweck möglichst gut erfüllen kann, müssen das Material und Übergänge zwischen einzelnen Elementen möglichst steif sein. Es gibt zwar Stabilisatoren, die über Elemente aus Gummi verfügen. Das macht jedoch meist nur wenig Sinn.
Die Trägheit des Materials verhindert nämlich, dass es noch im Moment der Schussabgabe zu einem positiven Effekt aufgrund fehlender Steiffigkeit kommen kann. Das natürliche Zittern des Körpers ist ohnehin zu fein-motorisch, als dass das träge Gummi darauf reagieren könnte.
Mono- und Seiten-Stabilisatoren
Dem Bogenschützen stehen zwei Arten von Stabilisation zur Verfügung: die Mono- und die Seiten-Stabilisation. Die Mono-Stabis stehen frontal ab, die Seiten-Stabis dagegen in V-Form zu beiden Seiten hin. Die genaue Einstellung von Stabilisatoren ist Teil des Bogen-Tunings.